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Jüdisches Leben
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Beitrag vom 18.03.2011
Juniortagung am 6. Mai 2011 in Paris zum Thema Juden und Berlin: Mythen und Realitäten
AVIVA-Redaktion
"Berlin et les Juifs: mythes et réalités": Berlin war und ist für deutsche Juden und Jüdinnen wichtig, ebenso wie das Judentum die Metropole Berlin von Beginn an stark beeinflusst und geprägt hat ...
... Ein Überblick über die wechselseitige Beziehung soll bei dieser Vortragsreihe im universitären Rahmen in Paris deutlich gemacht werden.
Die Juniortagung knüpft an neuere Forschungen zum Thema "Juden und Stadt" an. So hat der Kulturwissenschaftler Joachim Schlör festgestellt, dass "in der Literatur zum Judentum (...) das Thema Stadt und Groβstadt ebenso vernachlässigt [wird], wie in der Urbanistik das Thema Judentum" ("Das Ich der Stadt", 2005). Am besonderen Beispiel der Stadt Berlin wird die – häufig stereotyp verwendete – Assoziierung zwischen Judentum und Urbanität befragt.
Zahlreiche Beispiele weisen darauf hin, dass die Geschichte der Stadt und die der Berliner Juden/Jüdinnen eng miteinander verbunden sind. 1244 ist nicht nur das Datum, an dem die Stadt Berlin zum ersten Mal urkundlich erwähnt wird, es ist auch das Datum, das auf dem ältesten jüdischen Grabstein des Spandauer jüdischen Friedhofs steht, was zeigt, dass die Anwesenheit der Juden/Jüdinnen in der Region mindestens so alt wie die Stadt selbst ist. Berlin hat außerdem eine wichtige Rolle für die jüdische Aufklärung, die Haskala, und für die Emanzipationsprozesse gespielt und ist der Ort, an dem sich im 19. Jahrhundert die Wissenschaft des Judentums und die jüdische Presse entwickelten.
Selbst nach der Shoah wird diese "Liebesgeschichte" (Dominique Bourel) fortgesetzt. Warum? Kann man von einer besonderen Beziehung der Juden/Jüdinnen zu Berlin sprechen? Übt diese Stadt eine besondere Anziehungskraft auf sie aus? Ziel der Tagung soll es unter anderem sein, die genaue Funktion zu bestimmen, die die Stadt Berlin für die jüdische Minderheit erfüllt. Dabei soll im Sinne des "topographical turn" besonders berücksichtigt werden, wie sich die Juden/Jüdinnen im urbanen Raum entfaltet haben. Eine bloße Aufzählung der Beiträge der Juden/Jüdinnen zum kulturellen und städtischen Leben soll möglichst vermieden werden.
VeranstalterInnen: Laurence Guillon und Heidi Knörzer im Rahmen des Kolloquiums "Junior" mit der Unterstützung des "Centre interdisciplinaire d´études et de recherches sur l´Allemagne" (CIERA), der "Université de Paris III" und der "Université de Paris-Ouest".
Kontakt und Anmeldung:
Laurence Guillon (Université Paris 10): laurence.guillon@u-paris.10.fr
Heidi Knörzer (Université Paris 3): heidiknoerzer@web.de
Veranstaltungsort: Université Sorbonne Nouvelle
Maison de la Recherche (Salle des conférences)
28 rue Serpente
75 006 Paris
Weitere Informationen finden Sie unter:
www.univ-paris3.fr und www.ciera.fr
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